die kleine Regelkunde – Teil 10: “OB oder nicht OB, das ist hier die Frage.”

Mit der zehnten Folge der kleinen Regelkunde starten wir in den Wonnemonat Mai.

Altbekannte Regeln sollen uns wieder einmal neu ins Gedächtnis gerufen werden, Spielregeln, die nicht regelmässig zur Anwendung kommen, sollen an dieser Stelle den geneigten Lesern vorgestellt werden. Im Idealfall soll unsere Reihe an Beiträgen generelles Interesse an einer profunden Kenntnis der offiziellen Disc Golf Spielregeln wecken, und die AthletInnen animieren, sich auch einmal mit dem Regelbuch auseinanderzusetzen.

Für knifflige Regelfragen, Interpretationen und Ähnliches haben wir natürlich auch im Forum eine entsprechende Kategorie vorgesehen.

Wann gilt ein Scheibe als “im Aus” und wer genau entscheidet über “in” oder “aus” Lage. Was, wenn ein Spieler seine Lage markiert, bevor ein anderer Spieler aus der Gruppe überprüfen konnte, ob die Scheibe out of bounds liegt oder nicht…

803.09 Aus (OB)

A. Eine Scheibe befindet sich im Aus (out-of-bounds), wenn sie zur Ruhe gekommen und deutlich und vollständig vom Aus umgeben ist. Eine im Wasser befindliche Scheibe wird als zur Ruhe gekommen betrachtet, wenn sie schwimmt oder lediglich durch das umgebende Wasser oder den Wind über dem Wasser bewegt wird (siehe dazu Abschnitt 803.03 F). Die Grenzlinie zwischen Spielbereich und Aus (die Auslinie) gehört selbst zum Aus. Damit eine Scheibe als aus gelten kann, müssen überzeugende Hinweise dafür vorliegen, dass die Scheibe im Aus zur Ruhe gekommen ist. Beim Fehlen solcher Hinweise hat die Scheibe als verloren zu gelten und der Spieler entsprechend Abschnitt 803.11 B zu verfahren.

B. Ein Spieler, dessen Scheibe sich im Aus befindet, erhält einen Strafwurf. Bei der Ausführung des nächstfolgenden Wurfes kann der Spieler zwischen drei Alternativen wählen:

(1) Er kann nochmals von der vorherigen Lage abwerfen. Wurde die Marker- Scheibe bereits entfernt, soll die Gruppenmehrheit oder ein Official eine ungefähre Lage festlegen.

(2) Er kann von einer Lage abwerfen, die sich, nach Ansicht der Gruppenmehrheit oder eines Official, bis zu 1 m entfernt von und senkrecht zu der Stelle befindet, an der die Scheibe zum letzten Mal die Auslinie passiert hat. Dies gilt selbst dann, wenn dadurch die Lage näher zum Korb verlegt wird.

(3) Er kann aus der festgelegten Drop Zone werfen, falls eine solche vorhanden ist. Diese Alternativen können vom Turnierdirektor durch eine turnierspezifische Sonderregelung (siehe 804.01) eingeschränkt werden.

C. Das Prinzip der Vertikalität: Die Grenze des Spielbereichs stellt eine vertikale Fläche dar, die sich von der Auslinie senkrecht nach oben und unten erstreckt. Für die Bemessung der 1-Meter-Erleichterung zum Aus gilt der Abstand der Lage zum nächstgelegenen Punkt auf der vertikalen Fläche.

D. Ist es strittig, ob sich eine Scheibe im spielbaren Bereich befindet, hat entweder die Gruppenmehrheit oder ein Official die Entscheidung zu treffen. Bewegt der Werfer die Scheibe, bevor die Entscheidung getroffen werden konnte, gilt die Scheibe als aus und der Werfer hat sein Spiel entsprechend 803.09 B fortzusetzen, wobei auch alle Würfe, die vor dieser Entscheidung gemacht wurden, gezählt werden. Bewegt ein anderer Spieler als der Werfer selbst die Scheibe, bevor eine Entscheidung getroffen werden konnte, gilt die Scheibe als im Spielbereich befindlich. Der Werfer und der einwirkende Spieler setzen ihr Spiel gemäß den Regeln zur Störeinwirkung (siehe 803.07 B und C) fort.

 

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