April, April! – Newcomer düpieren Altmeister beim 2. Ottensheim Open
Zum bereits zweiten Mal lud der Frisbee-Golf Verein DODGE in den Ottensheimer Rodlpark, um im Rahmen der Austro-Hungaro Tour genau so um Punkte zu kämpfen, wie um gute Platzierungen für die Austrian Club Championship, bzw. um Verbesserungen beim PDGA Rating. Schließlich handelte es sich, wie auch bei allen anderen Events der Tour um ein PDGA C-Tier Turnier.
Wie die Überschrift schon verrät hatten die “Alten” diesmal das Nachsehen. In allen gespielten Klassen setzten sich Jene durch, mit denen vor Turnierbeginn nur die Wenigsten gerechnet hatten. Kein Aprilscherz, sondern harte Realität: Die Spitze im österreichischen Discgolf Sport wird von Saison zu Saison breiter!
Auffallend an den Leistungen der frisch gebackenen Siegergesichter auf der Tour ist, dass die Erfolge durch die Bank deutlich ausfielen.
In der Juniors Division zockte der 16jährige Oberösterreicher Daniel Maier von den Sumodrivers Weng seinen Konkurrenten und Vereinskollegen Simon Ceh mit 16 Würfen Vorsprung nach drei Runden ab. Diese Leistung bedeutet gleichzeitig Rang 32 in der Open Division, in einem Feld von 55 Athleten. Beachtlich, bestritt Maier erst sein insgesamt viertes Turnier. Experten prophezeien dem Youngster grosses Potenzial – neben seinen beachtlichen Drives fällt auch sein ausgezeichnetes taktisches Spielverständnis auf, das ihn des Öfteren in heiklen Situationen vor halsbrecherischen Rettungswürfen bewahrt.
Bei den Damen reüssierte Christine Stelzhammer bei ihrem AHT Debüt. Sie startete mit dem beruhigenden Polster von 13 Würfen Vorsprung ins Finale der besten drei Damen und konnte diesen auf den letzten sechs Bahnen des Wochenendes sogar noch um weitere zwei Würfe ausbauen. Auf Rang zwei beendet Katharina Gusenbauer das Turnier vor Irmgard Derschmidt. Ein lupenreines Damentreppchen für das “a spusi day”-Team also. In der Gesamtwertung der Austro-Hungaro Tour 2012 liegt nun Irmgard Derschmidt einen Zähler vor Katharina Gusenbauer. Auf dem dritten Platz rangiert mit Wiltrud Derschmidt eine weitere Dame aus dem “a spusi day”-Team.
Bevor das Finale der Offenen Klasse starten konnte, musste erst der fünfte Teilnehmer in einem Stechen zwischen dem Titelverteidiger im Rodlpark, Otfried Derschmidt vom DGCG, und dem Wahl-Pannonier Bernd Wender ermittelt werden. Im Duell der beiden Routiniers hatte der Nationalteam Kapitän von der Sportunion Discgolf Pannonia das bessere Ende für sich und konnte sich bereits im ersten Versuch durchsetzen.
Mit einem Punkt Vorsprung auf Wender gingen dessen Vereinskollege Bernd Kolmanz und Turnierdirektor Günther Kaimberger vom Frisbee-Golf Club DODGE Ottensheim auf dem geteilten dritten Platz ins Finale. Davor der ungarische Top-Crack Dani Hatvani und als Spitzenreiter der Überraschungsmann Stefan Bachleitner von den Sumodrivers, der bereits in Runde eins trotz orkan-ähnlicher Windböen mit einer 59er Runde für Furore sorgte. Diesen Score konnte er auch im dritten Umlauf nochmals abrufen. Ausser ihm gelang dieses Kunststück nur Dani Hatvani – ebenfalls in der von Schönwetter und Windstille geprägten Runde drei. Wie sein Pendant bei den Damen hatte sich auch Bachleitner stolze dreizehn Würfe Vorsprung auf den Rest des Feldes erarbeitet. Das Finale war also nur spannend im Kampf um die restlichen Podestplätze. Dani Hatvani konnte seinen zweiten Rang halten. Während Bernd Kolmanz auf Rang fünf zurück fiel, erreichte Günther Kaimberger noch den letzten freien Stockerlplatz. Blech geht an den viertplatzierten Bernd Wender.
Der Drittplatzierte aus dem Kiahgrabn, Harry Neumayr, landete diesmal auf dem 17. Endrang und durfte sich “nur” über den Sieg in der ctp Wertung freuen – ein weiteres Indiz dafür, dass die Leistungsdichte enorm im Steigen begriffen ist. Weiters kommen mit jedem Turnier neue Gesichter und Talente in die Szene, was aufzeigt, dass der Discgolf-Sport in Österreich weiterhin stetig auf dem Weg vorwärts ist.
Das 2. Ottensheim Open war eine ausgezeichnete Veranstaltung, der Discgolf-Enthusiasmus des Organisationsteams schwebte spürbar über dem gesamten Wochenende. Der temporäre Turnier-Parcours zählt sicherlich zum Anspruchsvollsten, das die heimische Turnierszene zu bieten hat – für die vielen Mühen und Stunden der Vorbereitung hätte sich dieses Discgolf-Wochenende eigentlich deutlich besseres Wetter verdient. Nicht vergessen werden darf, dass die angebotenen Speisen und Getränke fast ausnahmslos aus der Region stammten, und noch dazu äusserst schmackhaft waren! Auch die Sachpreise hatten nahezu alle regionalen Bezug. 73 Starterinnen und Starter aus Österreich, Ungarn, Deutschland, Kroatien, Italien, Finnland und Neuseeland sind in Ottensheim angetreten.
Die Ergebnisse im Detail sind in unserer Datenbank einzusehen, erste Fotos sind ebenfalls bereits online. Reviews und weiterführende Links zum Turnier finden sich im entsprechenden thread im Forum.
